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Eine Veranstaltung des Literaturhauses Graz in Zusammenarbeit mit manuskripte – Zeitschrift für Literatur, Forum Stadtpark und Schauspielhaus Graz
„Auch für mich ist das ein furchtbarer Schreck. Man denkt sich unwillkürlich: Jetzt hat er so viel durchgemacht, da hätte er jetzt auch nicht sterben müssen! Es ist sehr selten, daß ein großer Schriftsteller wie er (das ist ja eine einsame Arbeit, die man ganz allein machen muß, die man sich machen muß, es ist ja kein andrer da) auch ein großer Kommunikator und Organisator ist. Man denkt immer, das schließt sich aus. Aber der Fredy war einfach alles, und das, ohne ein Gschaftlhuber zu sein. Das ist sehr selten. Er war auch als Veranstalter und Zeitschriftenherausgeber ein großer, freier Geist, aber mit den Wurzeln doch immer in diesem wahnsinnigen Graz, man hätte ihn nie ausreißen können. Die Stadt ist ja eine Petrischale für Genies und gleichzeitig ein Infektionsherd fürs Geniale. Man kommt nicht ungestraft wieder weg. Wer am Fredy Kolleritsch angestreift ist, hat sofort etwas davon abbekommen. Jetzt haben die Wurzeln nachgeben müssen, sehr traurig. Eigentlich ist er unerklärlich gewesen und auch etwas Seltenes dazu: ein gütiger Mensch zu andren. Zu sich selbst war er wahrscheinlich weniger gütig, wenn er seine Texte geschrieben hat. Aber zu mir war er es immer, liebevoll und witzig. Ich werde immer seine leicht steirisch gefärbte Stimme hören. Ja, ich höre sie jetzt gerade, ich muß ihn nur einschalten, und schon ist er da.“ (Elfriede Jelinek)
Alfred Kolleritsch ist am 29.5.2020 in Graz verstorben. Weggefährten, Schüler und Mitstreiter würdigen das schriftstellerische Werk des vielfach ausgezeichneten Autors und seine einzigartigen Verdienste um die Vermittlung deutschsprachige Literatur sowie die Durchsetzung der Moderne in Österreich. Durch den Abend führen Katja Gasser und Klaus Kastberger.