Die Zeit der Dinge
In Kooperation mit der Klasse 3YHKUB für Bildhauerei Objektdesign Restaurierung der HTBLVA Ortweinschule Graz
Die Konsole wird zur Zeitkapsel: zu einem Raum, der von Dingen bewohnt wird, die gemeinsam die Zeiten überdauern. Die Erzählung der hier gesammelten Objekte erstreckt sich über Jahrmillionen. Sie sind Zeitreisende ohne Richtung, stille Beobachter:innen einer Weltgeschichte voller Wachstum und Zerfall. Sie haben einiges zu erzählen.
In ihrem dritten Experiment dieser Spielzeit entwickeln F. Wiesel gemeinsam mit der Klasse für Bildhauerei Objektdesign Restaurierung der HTBLVA Ortweinschule Graz ein Ensemble aus eigenwilligen Gebilden. Sie untersuchen, wie diese Objekte erzählen können und wie ein Theater der Dinge aussehen kann.
Projektleitung Ortweinschule: Jakob Pock Objektgestaltung: Magdalena Folk, Kerstin J. Holzer, Lejla Kehic, Bailan J. Kirchmair, Gabriele S. Schaffer-Adenin
Premiere: 21.06.2024
Besetzung
Team
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Konzeption und Inszenierung:
F. Wiesel
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Dramaturgie:
Herbert Graf
- Musik: Tim Breyvogel
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3D-Animation Objekte:
Michael Eisner
Trailer
Pressestimmen
Die Geschichte vom kapitalistischen Aufstieg und Niedergang des Bird-Vogels, der als genetisches Archiv weiter existiert, ist eine phantasievoll-schlaue Technik-„Fabel“, der finale Feuer-Monolog, inspiriert von einem vulkanähnlichen Objekt, erinnert – entfernt genug – an Jelineks Sonne/Luft-Text. Da dürfen dann auch mal ein griechischer Gott als Schöpfer der (in letzter Zeit etwas in Verruf geratenen) Zivilisation und ein einschlägiges biblisches Wunder Erwähnungen finden. Hauptdarsteller des Abends ist neben den interessanten Objekten der Ortwein-Schüler:innen definitiv der Text, den Hanke Wilsmann und Jost von Harleßem von F. Wiesel bis auf die Passage „Die Qualle“ von Ursula K. Le Guin selbst geschrieben haben. Den musikalischen Höhepunkt via LP liefert Anette Holzmanns jazzig-verzögerte Version von Portisheads Elektronik-Hit ‚Wandering Star‘, der trotz seiner für Popmusik-Maßstäbe betagten 30 Jahre die schwebende Einsamkeit dieser seltsam entrückten „Zeit der Dinge“ atmosphärisch transportiert. Gelungenes Theaterexperiment! KUMA, Sigrun Karre, 25.06.2024