30.01.2024 , Pressemitteilung
Pressemitteilung

WIR* wird zu MIR*

Im Rahmen des letzten Projekts der Reihe „WIR* – Eine Grenzerfahrung“** wurde der zweieinhalb Meter hohe WIR*-Schriftzug im Mai 2023 an der slowenisch-österreichischen Grenze zum MIR*. Nachdem er die letzten Monate im Pavelhaus ausgestellt war, geht seine Reise nun weiter: Im Jahr 2024 werden sich die pink leuchtenden Buchstaben als MIR* (slow. Frieden) durch die Stadt Graz bewegen, flankiert von Veranstaltungen, die sich dem Frieden widmen.

MIR* – eine sichtbare Fackel, ein Objekt als „Redestab“, das von Ort zu Ort reist und so zum Teil des Stadtbildes wird. Immer wieder werden die Buchstaben auftauchen, für kurze Momente, für mehrere Wochen, als leuchtend-großer Schriftzug oder kleines Abbild davon, an oder in Institutionen, im öffentlichen Raum oder in privaten Wohnzimmern. Flankiert von Veranstaltungen, Lesungen, Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen und Performances über Frieden.
Die Idee ist aus der aktuellen Zeit geboren. Was kann man heutzutage tun, um der Ohnmacht zu begegnen? Wie reagieren auf multiple Krisen, auf Kriege? Wie in der Kunst agieren? In einer Mikrowelt wie Graz? Kulturinstitutionen, Vereine und Partner:innen machen es sich zur Aufgabe, mit den Mitteln der Kunst und des Diskurses den Frieden in den Fokus zu rücken, das Wort zurückzuerobern und neu zu besetzen. Ein offener Dialog, der Menschen vereinen soll.

Den Auftakt macht im Februar das Schauspielhaus Graz: Vor dessen Tür werden ab 1. Februar die Buchstaben als MIR* leuchten. Darin, im Schauraum, findet am 3.2. die Performance „Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten“ mit anschließendem Podiumsgespräch statt.
Danach geht der Schriftzug weiter auf Reisen. Erste weitere Stationen und Teilnehmer:innen: Graz Museum, Haus der Architektur, Kunsthaus Graz, manuskripte, Oper Graz, Pavelhaus, Schaumbad Freies Atelierhaus Graz, Steiermärkische Landesbibliothek, Theater im Bahnhof, TU Graz (Institut für Wohnbau)
Das Netzwerk ist ein offenes; alle sind eingeladen der Idee bzw. dem Schriftzug Heimat zu geben. Bei Interesse an der Teilhabe schreiben Sie an martina.koller-maier@schauspielhaus-graz.com.

—————————————————————

WIE MAN NACH EINEM MASSAKER HUMANISTISCH BLEIBT IN 17 SCHRITTEN

von Maya Arad Yasur, übersetzt aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Performance und Gespräch von und mit Sapir Heller
03.02.2024, 20 Uhr, Schauraum

Am 7. Oktober 2023 verübte die Terrorgruppe Hamas brutale Massaker gegen die israelische Zivilbevölkerung. Seither eskaliert der kriegerische Konflikt im Nahen Osten. In unmittelbarer Reaktion darauf hat die in Tel Aviv lebende Dramatikerin Maya Arad Yasur einen Theatertext geschrieben, um eine Form der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Unaussprechlichen zu finden. In der Regie von Sapir Heller ist eine theatrale Performance entstanden, deren 17 Schritte zur »Anleitung«, humanistisch zu bleiben, immer mehrere Perspektiven in den Blick nimmt: »Auch auf der anderen Seite der Grenze gibt es Mütter.«

Mit Anna Rausch.

Im Anschluss an die ungefähr halbstündige Performance gibt es ein Podiumsgespräch.

Gesprächsteilnehmer:innen:
Sapir Heller, Regisseurin
Dr. Maximilian Lakitsch, Friedens- und Konfliktforscher, Universität Graz
Mag.a Kathrin Ruth Lauppert-Scholz, Angewandte Religionswissenschaftlerin, Granatapfel Kulturvermittlung
Ass.-Prof. Dr.in Ursula Mindler-Steiner, Institut für Geschichte, Universität Graz

Moderation:
Dr.in Daniela Ingruber, Demokratie- und Kriegsforscherin

—————————————————–

**„WIR* – Eine Grenzerfahrung“ war eine Projektreihe der Regisseurin Nina Gühlstorff / AKA:NYX gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Kathrin Frosch sowie Bündnispartner:innen aus der Stadt, die, initiiert vom Schauspielhaus Graz, in den Spielzeiten 2021.2022 und 2022.2023 stattfand. Im Rahmen von „WIR*“ wurden u.a. Workshops zu Öffentlichkeit und Grenzpolitik gehalten, eine grenzenlose Gala sowie ein Tag der offenen Stadt im Schauspielhaus veranstaltet, Netzwerktreffen organisiert, die Webinar-Reihe „Zeit für Debatten“ abgehalten sowie zwei Reisen an die österreichisch-slowenische Grenze organisiert.
Das Netzwerk lebt künftig als Verbindung zwischen gleichberechtigten Partner:innen weiter und freut sich, wenn sich weitere an der MIR*-Idee beteiligen.