Der Bürger als Edelmann (Le Bourgeois gentilhomme)
Ballettkomödie von Molière und Jean-Baptiste Lully
Eine Koproduktion mit der Oper Graz
Monsieur Jourdain hat eigentlich alles, was er braucht: Familie, Heim und Kapital. Doch Monsieur Jourdain möchte mehr. Er will aufsteigen in die Welt der feinen Gesellschaft. Dafür beschäftigt er sich mit den Künsten und lässt sich Fechten, Tanzen und Allüren beibringen. Als goldenes Ticket in die Aristokratie will Monsieur Jourdain seine Tochter mit einem Adligen verheiraten. Lucile aber liebt Cleonte und der ist durch und durch bürgerlich. Jedenfalls, wenn er sich nicht gerade als fremdländischer Fürst maskiert und um die Hand der Tochter anhält. Ein schöner Titel für Monsieur Jourdain wäre bei der Partie doch gewiss inbegriffen?
Molière schrieb im Auftrag Ludwigs XIV. ein wahres Gesamtkunstwerk. In einer fulminanten Koproduktion setzt das Schauspielhaus gemeinsam mit der Oper Graz die Ballettkomödie von 1670 in Szene. So sind einmalig auf der Bühne des Opernhauses neben Tanz, Gesang und Musik acht Schauspieler:innen des Grazer Ensembles zu erleben.
Nestroy-Preisträger Matthias Rippert inszeniert die klassische Komödie als großes Fest der Kunstgattungen und ihrer Theatermittel. Am Dirigierpult steht Konrad Junghänel, einer der renommiertesten Experten für französische Barockmusik.
Dauer: 3 Stunden mit Pause
Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Premiere: 27.04.2024
Trailer
Pressestimmen
»Zugleich macht es auch großen Spaß und Sinn, mit all dem aufzuwarten, was Oper und Theater kann. Witzige Dialoge, herzerwärmende Arien, Überraschungseffekte im Bühnenbild […] und den Kostümen, sowie ein jung besetztes, sympathisches Ballettensemble. Diese Mischung ergibt einen Abend, der außerhalb jeglicher Norm steht, zugleich aber tief verankert ist in jenen Erwartungen, die das Publikum liebt und für die es immer zutiefst dankbar ist: Unterhaltung, die es schafft, den Alltag vergessen zu lassen.« European Cultural News, Michaela Preiner, 28 April 2024
»Die Bühnen Graz ehrt das Vorhaben, die Kräfte ihrer Häuser erstmals seit Bestehen des Verbandes zu bündeln. Und diese Kräfte können sich wahrlich sehen lassen. […] Eine besondere Freude macht einmal mehr das Ballett-Ensemble in der Choreografie von Louis Stiens. […] Und auch was die Sänger und Schauspieler zeigen, kann sich sehen und hören lassen. […] Für etwaige Gesellschaftskritik bleibt bei so viel Klamauk kaum Platz. Die Gründe für die schnellen Lacher sind genauso schnell wieder vergessen, und für Kurzweiligkeit ist der Abend einfach zu lang. Ein verlorener ist es aber dank der vielen fantastischen Akteure nicht.« Kronen Zeitung, Michaela Reichart, 29. April 2024
»Herr Jourdain […] wird von Tim Breyvogel sehr agil und nuancenreich gespielt. Auch die anderen Schauspieler agieren meist in mehreren Rollen tadellos. […] Beim Sängerensemble gefällt allen voran Anna Brull mit reich schattiertem Sopran. […] Tadellos ist die Leistung des Tanzensembles […]. Am Pult der Grazer Philharmoniker steht mit Konrad Junghänel ein Spezialist für das französische Barock. Er weiß der mitunter etwas steifen Tanz-Musik Frische, Stilsicherheit und viel Poesie einzuhauchen. Jubel!« Kurier, Helmut Christian Mayer, 29. April 2024
»Dass das Stück auf der Bühne des Opernhauses aufgeführt wird rechtfertigt die herausragende musikalische Umsetzung. […] Dem stand das Sänger:innen-Ensemble in nichts nach. […] Den Triumph des Opernhauses komplettiert das Quintett aus der Grazer Ballett-Kompanie, das in der pfiffigen Choreographie von Louis Stiens Höchstleistungen erbringt – und dabei auch noch die Statisterie ergänzt. […] Versuche, den Figuren Profil zu geben vergehen im Ansatz. Immerhin gibt Tim Breyvogel den Jourdain als cholerischen Chaoten charaktervoll, wird aber von Franz Solar als souveräner Graf Dorante und Philosoph in den Schatten gestellt. Der Rest des – sicherlich sehr motivierten –Schauspielensembles hetzt durch die Inszenierung. Hie und da blitzen tatsächlich komische Situationen auf, doch von der genialen Vorlage Molières ist das alles allzu weit entfernt. […] Die großartige musikalische Realisierung lohnt einen Besuch der Aufführung dennoch.« KUMA, Martin Exner, 02. Mai 2024