Die Tagesordnung

Gastspiel
Di, 21.10.2025
19:30 Schauspielhaus

Die Tagesordnung

Lesung gegen Rechtsextremismus

Eine Initiative von Colette Schmidt & Ed. Hauswirth in Kollaboration mit dem Schauspielhaus Graz

Lesung mit Otiti Engelhardt, Josef Hader, Mariam Hage, Pia Hierzegger, Annette Holzmann, Maria Hofstätter, Jaschka Lämmert, Simon Morzé, Michael Ostrowski, Dominik Puhl, Anna Rieser, Christoph Schüchner, Robert Stadlober, Katharina Stemberger, Rudi Widerhofer und einem musikalischen Überraschungsgast

An einem Montag im Februar 1933 folgten 24 hochrangige Vertreter der Industrie der Einladung des Reichstagspräsidenten Hermann Göring und trafen Adolf Hitler in einem geheimen Treffen im Berliner Reichstagspräsidentenpalais. Denn »mit der Instabilität des Regimes müsse nun endlich Schluss sein; die Wirtschaftstätigkeit verlange Umsicht und Entschlossenheit«, so Göring. »Die vierundzwanzig Herren nicken andächtig mit dem Kopf.« Die meisten von ihnen zahlten sofort und noch vor Ort gigantische Summen für Hitler.

Éric Vuillard hat dieses Treffen und die Wochen, Monate und Jahre, die bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung in Österreich am 12. März 1938 folgten, in seinem Roman »DIE TAGESORDNUNG« in eindrucksvollen Bildern schlaglichtartig beschrieben. Wie kam es zum Beispiel dazu, dass der österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg gegenüber Hitler einknickte? Vuillard zoomt hinein auf die Gesichter und Geschichten der Männer, die den Diktator Hitler unterstützen, die Krieg und Holocaust letztendlich möglich machten, finanzierten und davon profitierten.

»Dieses Treffen vom 20. Februar 1933, in dem man einen einmaligen Moment der Arbeitergebergeschichte sehen könnte, ein unerhörtes Zugeständnis an die Nazis, ist für die Krupps, die Opels und die Siemens nicht mehr als eine alltägliche Episode des Geschäftslebens, ein banales Fundraising«, schreibt Vuillard.

»Ich bin glücklich, dass so wunderbare Schaupieler:innen bereit sind, es öffentlich zu lesen und das Schauspielhaus Graz seine Türen dafür öffnet.« Colette Schmidt, Der Standard

Angesichts der aktuellen politischen Situation in der Steiermark und der Welt ist es an der Zeit, dieses 2017 erschienene und mit dem »Prix Concourt« ausgezeichnete Buch über ein verschämt verräumtes, aber so folgenschweres Detail der deutsch-österreichisch Geschichte wieder zu lesen.

Mit solidarischer Unterstützung des Theater im Bahnhof.
Bereits in Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz im Volkstheater Wien gelesen.

Foto mit 4 Personen hinter einem Tisch am Podest, eine Person davon liest, die anderen hören zu © Matthias Cremer

Termine

Di, 21.10.2025
19:30 Schauspielhaus