Do, 22.01.2026
19:30-21:30 Schauspielhaus
Heiße Luft
ein halsbrecherisch gepfiffener Abend mit den beliebtesten Arien aus drei Jahrhunderten Opern- und Operettengeschichte
mit Nikolaus Habjan (Pfiff) und Ines Schüttengruber (Klavier)
Kunstpfeifen ist etwas typisch Wienerisches, das im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts einen Höhenflug erlebte. Kunstpfeifer sind Menschen, die zu einer möglichst komplexen Melodie in verschiedenen Tonlagen ohne technische Hilfsmittel pfeifen können. Das Wiener Schrammelquartett trat mit Natursängern, Dudlern und Kunstpfeifern auf, die beim Publikum so beliebt waren, dass sie vom Publikum mit Trinkgeld überschüttet wurden Der bekannteste Kunstpfeifer Wiens war der Fiaker Johann Tranquillini (1855-1895), genannt Baron Jean, dessen berühmtester Fan Kronprinz Rudolf war. Zu seinem Repertoire gehörten Operettenarien und Konzertwalzer, verziert mit kunstvollen Trillern und Pfiff-Koloraturen. In Deutschland wurden diese Interpretationen klassischer Musik, die selbst am Hof des österreichischen Kaisers zur Aufführung kamen, als Ausdrucksform gut gelaunter Unterhaltungsmusik trivialisiert. Die hohe Form des Kunstpfeifens geriet nach und nach in Vergessenheit. Österreichs letzte professionelle Kunstpfeiferin war Jeanette Baroness Lips von Lipstrill (1924-2005). Nikolaus Habjan belebte die Tradition des Kunstpfeifens neu und ist heute einer der besten Kunstpfeifer weltweit. Er führt mit wienerischem Charme höchst unterhaltsam durch den Abend und lässt diese virtuose Kunstfertigkeit auf faszinierende Weise neu aufleben.
Kongenial begleitet wird Nikolaus Habjan von der aus Wiener Neustadt stammenden Pianistin Ines Schüttengruber. Das Programm der beiden ist anspruchsvoll: neben den Arien aus berühmten Opern vermittelt Habjan dem Publikum auf sehr humorvolle Art musikalisches Wissen.
Je verrückter die Koloraturen, je leidenschaftlicher die Phrasen oder je feiner das Pianissimo – Nikolaus Habjan hat das virtuose Talent, Opernarien schlicht und einfach zu pfeifen – und dies exzellent, hochmusikalisch und vor allem mit viel Spass … Man glaubt nicht, dass dies funktioniert – man muss es erlebt haben! Zudem moderiert Habjan den Konzertabend mit wienerischem Charme und höchst unterhaltsam. Artikel zum Nachlesen
