Fr, 14.11.2025
19:30 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr. Im Anschluss öffentliche Premierenfeier
Karl Valentin
Ich kenne keine Furcht, es sei denn, ich bekäme Angst
Eine komische Panikattacke mit Texten von Karl Valentin & Liesl Karlstadt & anderen
Karl Valentin gehört zweifellos zu den bekanntesten deutschsprachigen Komikern des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Liesl Karlstadt schuf er zahllose Szenen voller absurdem Humor und aberwitziger Sprachspiele. Dabei lässt er die alltäglichsten Situationen grotesk erscheinen – und bringt uns so bis heute zum Lachen.
Viele seiner berühmtesten Sketche entstanden während der NS-Diktatur. Obwohl es ihm Zeit seines Lebens gelang, sich nicht politisch vereinnahmen zu lassen, war Valentin keineswegs ein Widerstandskämpfer und bekannte offen, dass er – wäre mehr Druck auf ihn ausgeübt worden – der NSDAP beigetreten wäre. Für offene Verweigerung hatte er viel zu viel Angst. Auch im Privaten fürchtete sich Karl Valentin vor allem Möglichen: vor Menschenmassen, finanziellem Ruin, künstlerischem Scheitern und jeder erdenklichen Krankheit. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Komik seines Werks als Strategie lesen, der für ihn allgegenwärtigen Furcht etwas entgegenzusetzen.
Hier setzt Ulrike Arnold, Regisseurin der Erfolgsinszenierungen »Der Zerrissene« und »Minna von Barnhelm«, mit ihrem künstlerischen Team an. Sie entwirft einen Abend, der mit den Mitteln der Komik dem Schrecken einer politisch kollabierten Welt trotzt. Szenen von Karl Valentin und Liesl Karlstadt werden von Texten einiger ihrer Zeitgenoss:innen ergänzt, die – wie sie – mit satirischem Witz und absurdem Humor auf ihre Zeit reagierten. Wie eine Geisterbahnfahrt führt dieser Abend in die Untiefen der Angst – und lacht ihr direkt ins Gesicht.
Premiere: 14.11.2025
