Fr, 13.03.2026
20:00 Schauraum
Uraufführung
tender
In Kooperation mit der KUG
von Hannah K Bründl
engl. tender, adj. liebevoll, zärtlich, zart [fleisch], empfindsam, schmerzempfindlich [wunde], mimosenhaft.
»Entweder man gewinnt, oder man ist ein Verlierer«, sagt der Vater zu seiner Tochter. Eine junge Frau wird trainiert von ihrem Vater – ihrem Gymnastiktrainer, ihrem Fußballcoach, ihrem Tennistrainer. Sie lernt, welche die guten Sportarten sind und welche die schlechten. Wie man den Vater stolz macht, statt ihn zu enttäuschen. Die Tochter ist da, um bewertet zu werden, um hergezeigt zu werden, um nicht ernst genommen zu werden, um alles richtig zu machen. Sie muss sich nur richtig anstrengen, um Anerkennung und Liebe zu bekommen. Und er will ja nur das Beste für sie. Sie sucht nach eigenen Worten, versucht Frau zu werden und verpuppt sich in einem Kokon aus Sprache, um sich selbst zu empowern.
Die junge österreichische Dramatikerin Hannah K Bründl, die für ihren Text mit dem Dramatiker:innenstipendium ausgezeichnet wurde, schreibt mit »tender« ein sportlich-rhythmisches Theaterpoem über die Gewalt, der weibliche* Körper ausgesetzt sind, und gibt ihrer Protagonistin nicht nur eine Sprache, sondern gleich einen ganzen Chor mit dazu.
Beatrice Benedek hat bereits das Bürger:innenbühnen-Stück »Die ganze Welt ist Bühne« inszeniert und setzt mit dieser Uraufführung ihre Arbeit in Graz fort. Mit Schauspielstudierenden des 3. Jahrgangs der Kunstuniversität Graz findet sie für Bründls poetischen Text einen performativen Zugang und befragt den Leistungsdruck, dem die junge Generation während des Einstiegs ins Berufsleben ausgesetzt ist.
Premiere: 13.03.2026
