Prima Facie
Ein Kreuzverhör
von Suzie Miller
Deutsch von Anne Rabe
Kein Wunder, dass der Terminkalender der Strafverteidigerin Tessa aus allen Nähten platzt: Jede dritte Frau erfährt in ihrem Leben sexuelle Gewalt – und Tessa verteidigt vor allem Männer, die sich aufgrund einer Sexualstraftat dem Gericht stellen müssen. In solchen Prozessen steht meist Aussage gegen Aussage, und Tessa gelingt es mit juristischem Geschick immer wieder, ihren Klienten zum Freispruch zu verhelfen.
Tessa, die aus einer Arbeiter:innenfamilie stammt, lebt den Aufsteiger:innentraum einer Juristin. Sie arbeitet in einer renommierten Kanzlei, wird um juristischen Rat gefragt, feiert Afterwork-Parties und hat eine heimliche Affäre mit einem Kollegen. Doch dann geschieht etwas, das ihr Leben völlig aus den Angeln hebt: Sie wird selbst Opfer einer Vergewaltigung. Durch ihre Anzeige landet sie schlagartig auf der anderen Seite des Systems, wo sie sich mit denselben Vorurteilen und Hürden konfrontiert sieht wie die Opfer ihrer ehemaligen Klienten – und erkennen muss, dass Recht und Gerechtigkeit nicht immer dasselbe sind.
Mit ihrem kraftvollen und mehrfach preisgekrönten Monolog, der vor dem Hintergrund der weltweiten #MeToo-Bewegung entstand, eroberte die Dramatikerin und ehemalige Rechtsanwältin Suzie Miller das Publikum in Sydney, London und New York und stürmt seit dieser Spielzeit auch die deutschsprachigen Bühnen.
*PRIMA FACIE – lateinisch für »dem ersten Anschein nach«, »auf dem ersten Blick«; als juristischer Terminus: »Anscheinsbeweis«
Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Premiere: 08.03.2024
Besetzung
Team
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Regie:
Anne Bader
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Bühne und Kostüme:
Hannah von Eiff
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Komposition & Sounddesign:
Matthias Schubert
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Licht:
Thomas Bernhardt
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Dramaturgie:
Elisabeth Tropper
Trailer
Pressestimmen
»Rausch spielt die Figur wunderbar nuanciert, zeigt, wie rasch die selbstsichere Karrieristin zum eingeschüchterten Opfer schrumpft, als ihre eigenen Tricks gegen sie wirksam werden. […] Die reduzierte Ausstattung (Bühne und Kostüme: Hannah von Eiff] trägt zur Intensität des Abends bei.« Kleine Zeitung, Ute Baumhackl, 10. März 2024
»Anna Rausch spannt den Bogen von der harten Anwältin zum verletzlichen Opfer mit großer Intensität. […] Dass hier nichts zu gewinnen ist, ist der Juristin von Anfang an klar – aber auch, dass Schweigen keine Option mehr sein sollte. Ein Abend, der den Finger in eine Wunde legt, die sich noch lange nicht schließen wird.« APA, Karin Zehetleitner, 09. März 2024
»Mit der grandiosen Anna Rausch […] stellt Bader [Regisseurin] anfänglich zwar eine einzelne Schauspielerin ins Zentrum. Doch ab dem Zeitpunkt, wo Tessa zum Opfer wird, steht sie in dreifacher Ausführung auf der Bühne von Hannah von Eiff. Dieser Kniff sorgt nicht nur dramaturgisch für spannende Momente, sondern ist auch vor allem auch schlüssig: Eine von drei Frauen wird aktuellen Studien zufolge im Laufe ihres Lebens zum Opfer von sexualisierter Gewalt. […] Und das Justizsystem hat darauf – so scheint es – nicht die richtigen Antworten.« Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 10. März 2024
»Das konzentrierte Spiel von Anna Rausch, unter der behutsamen, aber kraftvollen Inszenierung von Anna Bader und ihrem Team, hauchen der Allerweltsfigur Tessa, der jungen Karrieristin Leben und Tragik ein, geben dem Stück Körper und Tiefgang und machen es zur Kunst. Dafür gab es auch wohlverdiente Standing Ovations und ungewohnt langen Applaus.« KUMA, Lydia Bißmann, 09. März 2024