Minihorror

nach den Kurzgeschichten von Barbi Marković

Mini und Miki sind ein Paar. Sie leben in einer österreichischen Großstadt, gehen arbeiten, treiben Sport, planen Urlaube und kaufen ein – oft im Supermarkt, manchmal auch bei IKEA. Sie gehen auf die Silvesterparty der Nachbarn und räumen sonntags die Wohnung auf. Kurzum – sie geben sich wirklich Mühe, dazuzugehören.

Inmitten dieses ganz gewöhnlichen Lebens lauern unvermutet allerlei Gefahren: von einer fehlenden Altersvorsorge über den Angriff blutsaugender Bettwanzen bis hin zu einer durch die Auferstehung der Toten hervorgerufenen Wohnungsnot.

Zum Glück haben Mini und Miki da wenigstens einander, doch spätestens, wenn sie auf die Familie der:des anderen treffen, wird auch das vertraute Gegenüber zum großen Rätsel. Dann reichen Mikis mühsam erlernte BKS-Sprachkenntnisse längst nicht aus, um zu verstehen, warum Mini von ihren Verwandten in einem Loch vergraben wird, und Mini ist mehr als verblüfft, dass in Mikis österreichischem Heimatort die Männer einmal im Jahr als Monster verkleidet ihr Unwesen treiben.

Die in Belgrad geborene und in Österreich lebende Autorin Barbi Marković schickt in »Minihorror« ihre beiden Protagonist:innen in die Abgründe alltäglicher Abenteuer. In rasant episodenhaftem Erzähltempo, wie man es eigentlich nur aus Comics kennt, reiht sie eine wahnwitzige Anekdote aus Minis und Mikis Leben an die nächste, sodass ein Sog entsteht, aus dem es kein Entkommen gibt. Regisseur Branko Janack lässt mit seinem künstlerischen Team im Schauraum den Alltagshorror spielerische Wirklichkeit werden.