Der böse Geist Lumpazivagabundus

Teaser Bild: Schauspielhaus Graz
Nächste Vorstellung
Mi, 14.05.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.

Der böse Geist Lumpazivagabundus

mit Couplets von Pia Hierzegger

Zauberposse mit Musik von Johann Nestroy

Im Feenreich herrscht Unmut: Zu viele Menschen sind dem bösen Geist Lumpazivagabundus verfallen, der sie zu Faulheit und Unvernunft verführt. Die Liebesfee Amorosa ist die Einzige, die ihm etwas entgegensetzen kann. Das lässt die Glücksfee Fortuna nicht auf sich sitzen und geht eine Wette ein: Sie behauptet, dass sie mindestens zwei von drei liederlichen Handwerksleuten mithilfe eines satten Lottogewinns wieder auf den rechten Weg bringen kann.

Mit Sprachwitz und Situationskomik kreist Nestroys Erfolgsstück um große Lebensfragen: Wie lässt sich ein glückliches Leben in einer krisenhaften Welt führen? In einer Zeit, in der Zukunftsängste wieder an der Tagesordnung stehen, wird das Stück in der Lesart von Regisseur Matthias Rippert und seinem Team zu einer Farce über das Ringen um das den richtigen Lebensentwurf. So holt die Inszenierung Nestroy ins Heute – mit klarer Haltung und einem eigenen Ton für die Glückssuche der drei Handwerksleute: Sie nimmt Nestroys Genrebezeichnung »Zauberposse« beim Wort und stellt den Feenwettstreit ins Zentrum des Geschehens. Die Feen schlüpfen in die Rollen von Menschen, denen die drei Handwerker:innen begegnen und versuchen so, durch immer wildere Manipulationen den Ausgang der Wette für sich zu entscheiden. Wer am Ende den Sieg davonträgt, bleibt abzuwarten.

Die Grazer Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Pia Hierzegger (Theater im Bahnhof) hat für die Inszenierung neue Couplets geschrieben, die mit subtiler Ironie einen genauen Blick auf das Innenleben der Figuren werfen – und mit satirischer Treffsicherheit das Zeitgeschehen kommentieren.

Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Premiere: 03.05.2025

Der böse Geist Lumpazivagabundus_Tim Breyvogel_Sebastian Schindegger_Karola Niederhuber_218_c_Lex Karelly © Lex Karelly

Team

  • Regie: 
    Matthias Rippert
  • Bühne: 
    Fabian Liszt
  • Kostüme: 
    Johanna Lakner
  • Musik: 
    Robert C.A. Pawliczek
  • Dramaturgie: 
    Herbert Graf
  • Licht: 
    Anton Oswald

Pressestimmen

»Regisseur Matthias Rippert gibt den Feen in Nestroys Erfolgsstück wesentlich mehr Platz als üblich – und er verleiht ihnen mit Hilfe von Johanna Lakner (Kostüme) das Aussehen der Bandmitglieder von ZZ Top. Wallend lange Bärte und dazu noch wallendere lange Haare … […] Hinreißend […] [sind] die beiden verzweifelt Liebenden, Brillantine (Luiza Monteiro mit toller Gesangsstimme!) und Hilaris (Željko Marović). Auch sei nicht verschwiegen, dass manche Szenen genau das Tempo und den Schmäh haben, den es für einen guten Nestroy-Abend braucht.« Der Haubentaucher, 4. Mai 2025

 

»Für neue [Couplets] sorgte Pia Hierzegger; minimalistisch vertont von Robert Pawliczek erzählen sie vom Blackout, das es wohl brauchen wird, damit auf Eis gelegte Liebe wieder auftaut; […] Schuster Knieriem [spinnt] hier rappend sehr heutig klingende Verschwörungsthesen: „Egal, was die Lügenpresse schreibt / der Komet ist da. Er ist da und er bleibt.“ Das ist nicht nur amüsant, es entspricht auch der Stoßrichtung dieser Inszenierung, die auf die sozialen Umbrüche und Unsicherheiten unserer Zeitfokussiert. […] Als Tischler Leim, der sein Geld in eine Ehe mit der geliebten Tischlermeisterstochter Peppi investiert und postwendend zum Bravbürger verspießert, legt Clemens Berndorff in Gestus und Diktion ein Spottbild im besten nestroyschen Sinn auf die Bretter. Die Sünder haben hier allerdings wieder einmal deutlich mehr Spaß: Als dauerspitzer Schneider Zwirn kriegt Tim Breyvogel das prachtvollste Bühnenbild (Fabian Liszt) und darf den „Deitschn“ heraushängen lassen. Als raufhändelaffine Schusterin Knieriem zeigt Luisa Schwab feuchtfröhlichen Nihilismus, von dem man gut noch mehrvertragen hätte. Rund um dieses „liederliche Kleeblatt“ gruppieren sich komödiantische Kapazunder wie Franz Solar, Karola Niederhuber, Sebastian Schindegger, Annette Holzmann, Oliver Chomik, die als Bewohner des Feenreichs in ihren langen Zottelperücken und in Mehrfachrollen auch auf der Menschenwelt die Fäden ziehen.« Kleine Zeitung, Ute Maria Baumhackl, 4. Mai 2025

 

»„Lumpazivagabundus“ [ist] ein österreichischer Bühnenklassiker, der stets relevant zu sein scheint – aber vielleicht schon lange nicht mehr so zeitgemäß war wie heute. Eben erst haben wir eine Pandemie überwunden, die Wirtschaft ist auf Talfahrt und die Welt scheint einmal mehr auf den Abgrund zuzutreiben. […] All dessen scheinen sich Regisseur Matthias Rippert und sein Team durchaus bewusst zu sein. Sie haben die Posse um die Handwerker Leim, Knieriem und Zwirn, die zum Spielball einer Wette zwischen der Glücksfee Fortuna und der Liebesfee Amorosa werden, auf ein Kerngerüst heruntergebrochen und dieses Gerüst mit vielen Andeutungen auf die Gegenwart behangen: ein drohendes Blackout kommt da genauso zu Bühnenehren wie das Kleine Glücksspiel, und Benkos Laura-Stiftung wird genauso erwähnt wie das jüngst politisch umgefärbte Kulturkuratorium in der Steiermark.« Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 4. Mai 2025

Termine

Mi, 14.05.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Mi, 21.05.2025
18:30-20:15 Schauspielhaus
Mi, 28.05.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Fr, 30.05.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Mi, 04.06.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Do, 12.06.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Sa, 14.06.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Di, 17.06.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Sa, 21.06.2025
19:30-21:15 Schauspielhaus