Die Hölle auf Erden

Teaser Bild: Schauspielhaus Graz
Nächste Vorstellung
Fr, 28.03.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.

Die Hölle auf Erden

Eine Komödie am Vorabend des nächsten Weltkriegs

von Maria Lazar

Es ist der siebenhundertsechzigmillionsteachthundertneununddreißigtausendste Jahrestag der Erschaffung der Welt, doch im Himmel herrscht nicht gerade Feierlaune. Gott will von den Menschen nichts mehr wissen, seit auf der Erde Unfrieden herrscht und nur noch »von der Ehre, vom Ruhm und von der Nation« gebrüllt wird. Da erreicht Petrus und seine Engel eine Zeitungsannonce, in der für die Welt – am besten ab sofort – ein neuer lieber Gott gesucht wird. Weise soll er sein, gerecht, allwissend und allmächtig und mit souveränem Auftreten (»aber bitte kein Führertyp!«). Deshalb werden der als Gott verkleidete Petrus und zwei seiner Engel auf die Erde entsandt, wo sich bald ein buntes Verwechslungsspiel entspinnt.

»Vor Ausbruch des nächsten Weltkriegs« – so betitelt Maria Lazar die Zeit des Bühnengeschehens. Vor der Folie eines drohenden Krieges also feilschen Himmel, Hölle und Menschen um Strategien und Mittel, diesen noch abzuwenden. Der Teufel formuliert es einmal so: »Die wahre Demokratie verhandelt mit jedem, mit Gott und mit dem Teufel.« Eine an den Grundfesten der demokratischen Ordnung rüttelnde Ansicht, die in ihrer Aktualität rein gar nichts eingebüßt hat.

Nach »Der Nebel von Dybern« vergangene Spielzeit verstetigen wir mit »Die Hölle auf Erden« unsere Auseinandersetzung mit Maria Lazar. In unserer Spielplanlinie der Kanonerweiterung zeigen wir ein weiteres bis heute vergessenes Stück der erfolgreich wiederentdeckten österreichischen Dramatikerin. Lazar bezeichnet ihr Stück als Komödie – bei ihrem bösem Blick auf die Welt bleibt einem das Lachen im Halse stecken.

Dass sie dieses Theaterstück in den 1930er Jahren verfasste, macht sie zu einer überaus hellsichtigen und kritischen Beobachterin ihrer Zeit. Dass sie es mit den Mitteln der Satire schrieb, die auch heute präzise ins Mark der aktuellen Politlage zielt, macht Maria Lazar zu einer immer noch zu wenig bekannten brillanten Dramatikerin.

Dauer: ca. 1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

Premiere: 14.03.2025

Die Hölle auf Erden_Ensemble_059_c_Lex Karelly © Lex Karelly

Team

  • Regie: 
    Katrin Plötner
  • Bühne: 
    Bettina Pommer
  • Kostüme: 
    Bettina Werner
  • Musik: 
    Markus Steinkellner
  • Dramaturgie: 
    Anna-Sophia Güther
  • Licht: 
    Anton Oswald

Pressestimmen

»Maria Lazars vor neunzig Jahren entstandenes Drama strotzt vor abgründigem Aberwitz.« nachtkritik.de, Martin Thomas Pesl, 17. März 2025

»Knackig, burlesk und bitterböse: Maria Lazars fast 100 Jahre alte Komödie erzählt präzise von der politischen Gegenwart – und steckt den „Volkskanzler“ in die Irrenanstalt. […] Eine rasante, souverän getaktete Burleske mit großartigem Schauwert (Bühne: Bettine Pommer, Kostüme: Bettina Werner). […] Nichts an Lazars Hellsicht verrät das Alter des Texts; höchste Zeit, dass er genau jetzt wiederentdeckt wird. Langer Applaus für ein zehnköpfiges Ensemble, das in knackigen eineinhalb Stunden mit tollem Aplomb 29 Rollen meistert.« Kleine Zeitung Steiermark, Ute Baumhackl, 16. März 2025

»Katrin Plötner inszeniert die erste Hälfte dieser Farce als rasante Komödie, die unterstützt von einem agilen Ensemble eine Vielzahl an skurrilen Figuren, bissigen Gags und Slapstick am laufenden Band bzw. auf der laufenden Drehbühne (Bettina Pommer) serviert.« Kronen Zeitung Steiermark, Christoph Hartner, 16. März 2025

»Eine ästhetisch mehr als anspruchsvolle, knallbunte Inszenierung, in der Darsteller:innen, Kostüm, Maske und Technik Höchstleistungen vollbringen. […] Thomas Kramer steht der gefallene Engel Luzifer mit seiner amical-süffisanten Höflichkeit einfach viel besser als der verzweifelte Petrus, obwohl er ihn in seiner biederen Fantasielosigkeit mehr als nur gut trifft. Dass mit Engeln eben nicht immer gut Kirschen essen ist, beweisen auch Pax (Luiza Monteiro) und Lux (Otiti Engelhardt) mit voller Hingabe. […] Mit sehr viel Fein- und Zeitgefühl gibt Marielle Layher die humanistisch überzeugte Professorin F.« kuma.at, Lydia Bißmann, 15. März 2025

»Die weltliche Besetzung – allen voran Marielle Layher als Professorin F. sowie Anke Stedingk als ihr Dienstmädchen Irma brillieren mit Fachwissen und Sachverstand sowie mit Hausverstand und Herz. […] Ein zutiefst aufrüttelnder Theaterabend mit dennoch sehr hohem Unterhaltungswert. Eine Kombination, die Seltenheit hat.« European Cultural News, Michaela Preiner, 14. März 2025

Termine

Fr, 28.03.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Mi, 02.04.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Sa, 12.04.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Do, 24.04.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Einführung um 19:00 Uhr.
Sa, 10.05.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
So, 11.05.2025
15:00-16:35 Schauspielhaus
Einführung um 14:30 Uhr. Kostenlose Kinderbetreuung für alle von 3 bis 10 Jahren. Anmeldung unter info@tagesvater.at bis spätestens 06.05.2025
Di, 27.05.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus
Fr, 13.06.2025
19:30-21:05 Schauspielhaus