»I AM FROM AUSTRIA« FOLGE 1
»Es gilt die Unschuldsvermutung«
vom Institut für Medien, Politik und Theater
Eine innenpolitische Abrechnung
In Österreich jagt ein politischer Skandal den nächsten. Da ist es beinahe unmöglich, den Überblick zu behalten. Um Klarheit zu schaffen, Systematiken aufzudecken und neue Perspektiven zu eröffnen, entwickelt das Kollektiv »Institut für Medien, Politik und Theater«, das an der Schnittstelle von Theater und Journalismus arbeitet, für das Schauspielhaus eine Infotainment-Reihe in fünf Folgen.
Die erste Folge von »I AM FROM AUSTRIA« dreht sich um einen unvermeidbaren Themenkomplex in Österreich: Korruption. Vom Beinschab-Tool über Buwog, Ibiza-Affäre hin zu den Schmid-Kurz-Chats – die Innenpolitik liefert regelmäßig Exempel für Filz und Freunderlwirtschaft. Im Warteraum eines Amts treffen drei Personen aufeinander, die alle aus demselben Grund da sind: das »Österreich-Pickerl«. Um behaupten zu können, »from Austria« zu sein, müssen sie ihre Kenntnisse über Land und Leute unter Beweis stellen. Dazu gehört nicht nur historisches Wissen, sondern auch Einblick in Österreichs korrupte Machenschaften. Denn wie schon Rainhard Fendrich in seiner Hymne »I Am From Austria« die Nation besang: »von Ruhm und Glanz is wenig über«. (Selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung.)
Dauer: 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause
FOLGE 2: »Skifoan woa des Leiwandste«
Zusatzvorstellung aufgrund der großen Nachfrage!
Premiere: 10.11.2023
Trailer
Pressestimmen
»Vor den Augen des Publikums werden Dokumente zusammengetragen, Fakten aufbereitet, Zusammenhänge aufgedröselt und Szenen aus geheimen Chats und Gerichtsprotokollen nachgespielt. Das Resultat ist ein pointierter, unterhaltsamer Mix aus Essay, Kabarett und Farce – also eine Form von Infotainment, die sonst eher im Fernsehen zu Hause ist. Dass dieser Mix auch auf der Bühne funktioniert, dafür sorgen neben Hafner, der selbst (unter anderem als Sebastian Kurz) auf der Bühne steht, seine performative Buberlpartie: Marielle Layher und Clemens Berndorff spielen sich beherzt durch das Who is Who der heimischen Politszene – sie alle sind in irgendeiner Form der Korruption verdächtigt, für sie alle gilt freilich die Unschuldsvermutung. Das Traurige an diesem Infotainment-Abend: als gut informierter Österreicher kennt man diese Geschichten so gut – hat sich schon so oft darüber empört, belustigt oder versucht sie sich schön zu reden, dass einem in den dokumentarischen Teilen fast ein bisschen fad werden kann. Spannend wird es vor allem dort, wo das Bühnentrio seine Recherche nicht nur vorträgt, sondern es mit den Mitteln des Theaters auf die Spitze treibt – und dabei das Theater auch nicht verschont. Denn die Lektion des Abends lautet: Der „Tango Korrupti“ wird in Österreich überall getanzt.« Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 12. November 2023
»Die am Grat zwischen Politikkabarett, Vorlesung, Rechercheprojekt und Performance angelegte Produktion will sich nicht für ein Genre entscheiden. Das ist Stärke und Schwäche zugleich: Jede Sparte für sich ist zu dünn ausgelegt, in der Gesamtheit ergibt sich trotzdem jene starke Abrechnung, die das Stück im Untertitel verspricht. Hervorzuheben ist Layhers grandioser Lektionen-Monolog, der mit dem Opferspielen als Königsdisziplin der Ö-Korruption endet. Die finale Erkenntnis kommt über die Hintertür: Wüssten die Österreicher so viel über ihr Land wie über Korruption, dann ginge womöglich etwas weiter hierzulande.« Kleine Zeitung, Daniel Hadler, 13. November 2023