Echtzeitalter

Teaser Bild: Schauspielhaus Graz
Nächste Vorstellung
Sa, 18.01.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus

Uraufführung

Echtzeitalter

nach dem Roman von Tonio Schachinger

Das Marianum – ein typisches Elitegymnasium mit Burschen in grünen Polos, Mädchen in weißen Jeans und einer bürgerlichen Fassade. Dort hat es der eher introvertierte Till nicht leicht mit seinem Klassenvorstand Herrn Dolinar. Vehement verteidigt der sadistische Deutschlehrer den Literaturkanon als Herzstück der Bildung, indem er seine Schüler:innen nichts lesen lässt, was nicht als Reclamheft erhältlich ist. Um den repressiven Strukturen der Schule zu entkommen, flüchtet sich Till in das Computerspiel »Age of Empires 2«. Zwischen Schulalltag, Teenager-Dasein und der ersten großen Liebe schlägt sich Till die Nächte um die Ohren und arbeitet sich heimlich zu einem der weltweit besten Gamer hoch.

»Echtzeitalter« gewann 2023 den Deutschen Buchpreis. Geschrieben in der meisterhaften Sprache eines klassischen Bildungsromans, erzählt der Wiener Autor Tonio Schachinger mit subtilem Humor und spürbarer Empathie von einer Jugend zwischen den Zwängen unseres traditionellen Bildungssystems und der empfundenen Freiheit im Gaming – ein Konflikt zwischen den Generationen, zwischen antiquierten Autoritäten und jugendlicher Neugier, zwischen analoger und digitaler Welt.

Das Künstler:innenkollektiv F. Wiesel, das als Artists in Residence in der Konsole die theatralen Spielformen von Digitalität erforscht, widmet sich gemeinsam mit Regisseur Timon Jansen Schachingers Erfolgsroman. In einer von Puppenspiel bis Computergame medienübergreifenden Inszenierung folgen sie den Figuren auf ihrer Suche nach sich selbst und dem Leben, das sie leben wollen.

Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

Einführung um 19:00 Uhr.

Premiere: 06.12.2024

Echtzeitalter_Ensemble_216_c_Lex Karelly © Lex Karelly

Besetzung

Team

  • Regie: 
    Timon Jansen, 
    F. Wiesel
  • Bühne: 
    Hannah von Eiff, 
    Jost von Harleßem
  • Kostüme: 
    Hannah von Eiff
  • Figuren- & Modellbau: 
    Jost von Harleßem, 
    Hanke Wilsmann
  • Video: 
    Jost von Harleßem
  • Dramaturgie: 
    Andrea Vilter
  • Theaterfassung: 
    Jost von Harleßem, 
    Timon Jansen, 
    Andrea Vilter, 
    Hanke Wilsmann
  • Licht: 
    Anton Oswald

Pressestimmen

»Die Übertragung der Romanprosa auf die Bühne funktioniert gut, weil Schachinger seine Erzählung sowieso in einem auktorial reflektierenden Präsens vorantreibt. So hat ein Teil des Ensembles immer etwas frontal zu schildern, während der Rest in einem Designwürfel von Bühnenbild für Action sorgt – mit Reclamheftschlachten und turbulent inszenierten Wettrennen um die letzten verfügbaren Ausgaben von Stifters „Brigitta“. […] Besonders Dominik Puhl als Till trifft den Teenager mühelos: rothaarig und bebrillt, zudem blass, schlaksig, […] Puhls Sprache hat etwas unaufgesetzt Emotionsloses. Die Illusion ist perfekt. Ebenso locker spielt sich Otiti Engelhardt in die halb so alte Felicité „Feli“ Exner hinein. Nachdem sie von der Schule geflogen ist, werden sie und Till ein Liebespaar, und wie die blütenweißen Socken der beiden zärtlich miteinander füßeln, ist zum Seufzen süß.« Nachtriktik, Martin Thomas Pesl, 09. Dezember 2024

 

»Kurzweilig und federleicht ist dieser Abend, bei dem die Erwachsenen nicht als Menschen, sondern als Puppen und Dinge auftreten.« Kleine Zeitung, Martin Gasser, 08. Dezember 2024

 

»Der schreckliche Deutschlehrer Dolinar ist im Stück eine hässliche Handpuppe (hervorragend in Szene gesetzt von Paul Graf ), die in ihrem veralteten „Theaterdeutsch mit kärntnerischem Einschlag“ die Klasse mit Stifters „Brigitta“ terrorisiert.« Die Presse, Benjamin Stolz, 10. Dezember 2024

 

»Starke Wirkung erzielt das Bühnenbild in hellen Farben, konzipiert von Hanna von Eiff und F-Wiesel-Hälfte Jost von Harleßem, das aussieht wie vom Apple-Design-Studio entworfen und auf architektonische Tiefenwirkung mit ausschließlich „smart“ abgerundeten Ecken und Kanten setzt. In dieses cleane Setting fügen sich die Darsteller:innen einer Privatschulklasse in ebenso blassen „Candy-Colours“ (Kostüme: Hanna von Eiff) unauffällig ein. […] Selbst der 19-jährige Sohn am Nebensitz ist begeistert von der schauspielerischen Leistung, lacht an Stellen, die die Mutter nicht versteht und kann keine Peinlichkeitsmomente erkennen. […] also alles richtig gemacht.« KUMA, Sigrun Karre, 08. Dezember 2024

 

»Das Highlight der aktuellen Schauspielhaus-Saison. […] Der Figuren- und Modellbau von Jost von Harleßem und Hanke Wilsmann soll hier extra gewürdigt werden.« Der Haubentaucher, 06. Dezember 2024

 

»Durchwegs hochklassig zeigt sich das Ensemble: Dominik Puhl bildet als Till das zärtlich-suchende Zentrum der Geschichte.« Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 09. Dezember 2024

Termine

Sa, 18.01.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus
Do, 23.01.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus
Mi, 29.01.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus
Sa, 01.02.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus
Do, 20.03.2025
19:30-21:20 Schauspielhaus
Do, 08.05.2025
18:30-20:20 Schauspielhaus
Fr, 09.05.2025
10:30-12:20 Schauspielhaus