Sa, 29.03.2025
20:00-21:10 Schauraum
Österreichische Erstaufführung
Iokaste
von Roland Schimmelpfennig / Aischylos / Euripides
Eine Mutter ringt mit ihren zwei Söhnen um die Lösung in einem brandgefährlichen Konflikt: Die beiden Brüder sollen sich die Herrschaft über Theben teilen. Da der eine sich nicht an die Vereinbarung des jährlichen Regierungswechsels hält, sieht sich der andere um sein Recht auf den Thron gebracht und droht mit einem Angriffskrieg auf die Stadt. Ihre Mutter Iokaste versucht mit aller Kraft die sich anbahnende Gewalteskalation abzuwenden. Sie warnt vor den verheerenden Folgen eines Krieges und fordert Dialog statt Rache. Doch ihre Argumente verhallen ebenso ungehört wie ihr Flehen. Starrsinn und die Unfähigkeit zum Kompromiss scheinen wie ein Fluch auf der Familie zu liegen, so dass der Konflikt zwischen den Brüdern eine ganze Stadt auszulöschen droht.
Aus dem Blickwinkel einer Mutter veranschaulicht das vom Autor bis auf den Ödipus-Mythos zurückgeführte Familiendrama Grenzen des Argumentierens, zeigt aber auch deutlich den Wert eines Perspektivwechsels im Konfliktfall auf. Der Text legt über die antiken Figurenkonstellationen Bilder gegenwärtiger Krisen und Kriege, die die Konsequenzen scheiternder Diplomatie in bedrückende Nähe unseres Alltags rücken.
Roland Schimmelpfennig gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Gegenwartsdramatikern. Regisseurin Anne Bader und ihr künstlerisches Team widmen sich nach »Prima Facie« in der vergangenen Spielzeit erneut einem Stoff, in dem politische Diskurse auf sehr persönlicher Ebene ausgetragen werden.
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Premiere: 14.02.2025

Besetzung
Team
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Regie:
Anne Bader
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Bühne & Kostüme:
Hannah von Eiff
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Musik:
Matthias Schubert
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Dramaturgie:
Elisabeth Tropper
Teaser
Pressestimmen
»Regisseurin Anne Bader und ihr Team setzen […] voll und ganz auf die pure Urkraft des Theaters: Der Text und die Darsteller sind die Stars dieses 70-minütigen Parforceritts. […] Dadurch entsteht ein dichter, zeitloser Abend, der in all seiner düsteren Tragik aufzeigt, wie stark der Mythos des Krieges ist und wie schwer es ist, dagegen anzukommen. Versuchen freilich muss man es, wie Iokaste, trotzdem und immer wieder.« Kronen Zeitung, Christoph Hartner, 16.02.2025
»Eine knapp erzählte Geschichte, die gerade in ihrer Klarheit überzeugt.« APA, Karin Zehetleitner, 15.02.2025
»Wie schon in »Prima Facie« ist es Anne Bader und Elisabeth Tropper nicht nur gelungen, 70 Minuten lang die Spannung trotz bekanntem Ausgang aufrechtzuerhalten, sondern auch das Publikum mit sehr viel nachhaltigem und auf allen Ebenen unbequemem Nachdenkstoff auszustatten.« KUMA, Lydia Bißmann, 15.02.2025