25.11.2024

Nestroy-Theaterpreis für die beste Bundesländer-Aufführung geht an das Schauspielhaus Graz

Die Uraufführung »Von einem Frauenzimmer« von Christiane Karoline Schlegel, inszeniert von Anne Lenk, wurde bei der Nestroy-Gala mit dem Preis für die beste Bundesländer-Aufführung ausgezeichnet.
Es war die erste Inszenierung unter Intendantin Andrea Vilter.

Die Nestroy-Jury würdigte die Inszenierung mit folgenden Worten:
»Das Schauspielhaus Graz vollbrachte zum Auftakt der Leitung von Andrea Vilter ein kleines Wunder. 245 Jahre nach seinem Erscheinen fand ebenda die Uraufführung des bürgerlichen Trauerspiels „Von einem Frauenzimmer“ statt. Damit ist dessen Autorin Christiane Karoline Schlegel ein Stück weit der Vergessenheit entrissen. Kein kleiner Coup. Wer neue Erzählperspektiven verankert sehen will, muss sie auch umsetzen. Gesagt, getan. Regisseurin Anne Lenk taucht den von männlichen Besitzansprüchen ausgehenden tödlichen Konflikt (der Baron tötet die Geliebte und sich selbst) in eine blutrote höfisch-häusliche Welt, in der Gefühligkeit nur mehr als Waffe dient, derer sich vorwiegend der Baron selbst bedient. Lenk krempelt so die Genrekonventionen um und gestattet den Figuren ihre Souveränität.«

Da Regisseurin Anne Lenk nicht persönlich an der Gala teilnehmen konnte, überbrachten Ensemblemitglieder Marielle Layher und Sarah Sophia Meyer ihre Worte:
»Herzlichen Dank, liebe Jury, dass ihr euch auf den Weg zu uns gemacht habt, dass ihr euch eingelassen habt auf unsere Arbeit und diesen nicht ganz einfachen Abend, ein Stück aus dem 18 Jahrhundert, das eineinhalbstunden direkt auf einen Femizid zuläuft. Heute sind es in Deutschland 87 gemeldete Femizide in diesem Jahr, in Österreich bis dato 26, dazu 39 Fälle schwerer Gewalt an Frauen.
Die Gegenwart und die Entscheidungen der Wähler:innen beispielsweise in Deutschland, Österreich und in den USA lassen wenig Hoffnung, dass diese Themen Vergangenheit werden.
Auch wenn wir Theaterleute nur eine kleine Blase sind, ist es wichtig, dass wir sind. Dass wir weiter bohren in den Abgründen unsre Geschichte und unsrer Geschichten, dass wir sie progressiv befragen und nach dem richtigen Leben im falschen suchen. Lasst uns einander besuchen und uns zuhören, uns einlassen, uns streiten und zusammenhalten! «

Mit »Von einem Frauenzimmer« hat das Schauspielhaus Graz nicht nur ein fast vergessenes Werk zum Leben erweckt, sondern auch gezeigt, wie relevant historische Stoffe für aktuelle gesellschaftliche Diskurse sein können. Am heutigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erhält diese Auseinandersetzung eine noch drängendere Bedeutung.

Nächste Termine

Di, 18.11.2025
19:30–21:10
Schauspielhaus
Ich kenne keine Furcht, es sei denn, ich bekäme Angst
Eine komische Panikattacke mit Texten von Karl Valentin & Liesl Karlstadt & Daniil Charms
Einführung um 19:00 Uhr.
Dienstag-Abo und Freier Verkauf, € 7 bis € 61
Di, 18.11.2025
20:00–21:00
Schauraum
von Franz Kafka
Freier Verkauf, € 21 / € 10,50 (erm.)
Uraufführung
Do, 20.11.2025
18:00–19:10
Schauraum
Uraufführung
Eine inklusive Relaxed Performance über Liebe & Sexualität
In Kooperation mit der Theaterakademie LebensGroß und im Rahmen des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestivals InTaKT
Do, 20.11.2025
18:30
Salon im 1. Rang
zu LES BLANCS mit Katharina Oke und im Anschluss an die Vorstellung SALON-ACHTERL
Eintritt frei!
Deutschsprachige Erstaufführung
Do, 20.11.2025
19:30–22:20
Schauspielhaus
Deutschsprachige Erstaufführung
Drama von Lorraine Hansberry
18:30 Uhr Salonseminar mit Katharina Oke und im Anschluss an die Vorstellung SALON-ACHTERL
Vorgezogener Verkauf und Freier Verkauf, € 7 bis € 61
Do, 20.11.2025
21:30–23:30
Salon im 1. Rang
im Anschluss an die Vorstellung im Schauspielhaus!
Teilnahme kostenlos!
Uraufführung
Fr, 21.11.2025
10:30–11:40
Schauraum
Uraufführung
Eine inklusive Relaxed Performance über Liebe & Sexualität
In Kooperation mit der Theaterakademie LebensGroß und im Rahmen des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestivals InTaKT
Uraufführung
Fr, 21.11.2025
18:00–19:10
Schauraum
Uraufführung
Eine inklusive Relaxed Performance über Liebe & Sexualität
In Kooperation mit der Theaterakademie LebensGroß und im Rahmen des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestivals InTaKT
Fr, 21.11.2025
19:30–21:10
Schauspielhaus
Ich kenne keine Furcht, es sei denn, ich bekäme Angst
Eine komische Panikattacke mit Texten von Karl Valentin & Liesl Karlstadt & Daniil Charms
Einführung um 19:00 Uhr.
Freitag-Abo und Freier Verkauf, € 8,50 bis € 65
Uraufführung
Sa, 22.11.2025
15:00–16:10
Schauraum
Uraufführung
Eine inklusive Relaxed Performance über Liebe & Sexualität
In Kooperation mit der Theaterakademie LebensGroß und im Rahmen des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestivals InTaKT
Sa, 22.11.2025
18:00
Foyer 3. Rang
Student Night wird zur Workshop Night: Dieses Mal gestalten wir Requisiten in cooler Knetoptik. Ganz im Stil des »Romeo und Julia« Bühnenbilds. Treffpunkt: Foyer
Teilnahme mit Eintrittskarte kostenlos
Sa, 22.11.2025
19:30–21:10
Schauspielhaus
nach William Shakespeare
Vorgezogener Verkauf und Freier Verkauf, € 8,50 bis € 65
Sa, 22.11.2025
21:00–00:00
Konsole
Folge 8: WHAT WE LOST AND WHAT WE MISS
Mit Tim Breyvogel und Special Guests
im Anschluss an die Vorstellung im Schauspielhaus!
Eintritt frei!
Di, 25.11.2025
18:30–19:20
Foyer
Exklusive Einblicke hinter die Kulissen
Treffpunkt: Foyer
Freier Verkauf, € 6,00 (keine Ermäßigung)